Im Winter mögen wir es warm und gemütlich zu Hause – dafür drehen wir die Heizung auf und halten die Fenster geschlossen– an Lüften und gutes Raumklima wird seltener gedacht. Dabei ist auch zu dieser Jahreszeit Lüften wichtig, um eine gesunde Luftfeuchtigkeit zu erhalten und Schimmel zu vermeiden.

Grundsätzlich gilt:

Räume sollten nach Ihrem natürlichen Raumklima/Nutzung gelüftet werden. In einem Schlafzimmer wird anders gelüftet als in Wohn- oder Badezimmer. Räume wie Dachgeschoss oder Keller erfordern durch ihre bauliche Besonderheit nochmals andere Maßnahmen. In einem warmen Dachgeschosswohnung dürfen Fenster länger geöffnet bleiben. Im nicht beheizten Keller ist selbst im Winter die Kippstellung erlaubt.

Beim Lüften in der Winterzeit sollte folgendes beachtet werden:

Tageszeit – egal wann, Hauptsache dass
Im Gegensatz zum Sommer, in dem auf Grund des hohen Feuchtigkeitsgehalts am Tage, nur morgens und abends gelüftet wird, kann in den Wintermonaten durch die kalte trockene Luft immer gelüftet werden. Denn je kühler die Luft, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen.

Wenn möglich 5x täglich lüften.

Lüftungsdauer – kurz & effektiv
Jedes Lüften sollte zwischen 3 bis 10 Minuten dauern. Abhängig von der Außentemperatur. Je kälter desto kürzer.-
Beachte: Je niedriger die Außentemperatur, desto kürzer sollte gelüftet werden.

Väterchen Frost, Bindfadenregen oder Nebelbank
Auch bei feuchter Witterung wie Nebel, Regen oder Frost sollte gelüftet werden.
Egal ob das Außenthermometer Minusgrade anzeigt, es wie an Schnüren regnet oder der nächste Baum vor lauter Nebel nicht zu sehen ist.

Richtiges lueften im Winter Teil1
Richtiges lueften im Winter Teil4

Das sollte man im Winter keinesfalls tun:
Stundenlange Kipplüftung sollte vermieden werden – Sommer wie Winter, besonders aber im Winter. Denn dabei kühlen Wände, Decken und Böden schnell aus und ziehen damit Feuchtigkeit an und geben dem Schimmel eine Grundlage. Besser ist es, im Herbst oder Winter wohltemperierte Räume mehrmals täglich nach Bedarf zu lüften – bis zu 5xtäglich mit max. 10 Min. genügen.

Tipp:
Während des Lüftens die Heizung runterdrehen.

Warum ist Lüften so wichtig?
Warme Luft im Raum nimmt Feuchtigkeit auf. Wenn diese Luft aber keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann, schlägt sie sich als Kondenswasser an Fensterscheiben oder an Tapete bzw. Stoffen nieder. Beim Lüften wird nun die warme Raumluft durch trockenere kühlere Außenluft ausgetauscht. Diese kältere Luft nimmt beim Erwärmen wieder die im Raum befindliche Luftfeuchtigkeit auf.

Willst Du wissen, wie es um dein Raumklima steht?

Dann stell Dir ein Hygrometer auf. Darauf kannst Du Zimmertemperatur und relative Luftfeuchtigkeit ablesen und gegebenenfalls entsprechend reagieren.

Luftfeuchtigkeitswerte unterscheiden sich ein wenig – je nach Raumnutzung :

Die Wohn- und Arbeitsräume, Kinder- und Schlafzimmer
idealer Wert: 40-60 %

Die Küche:
idealer Wert: 50-60 %

Das Bad:
idealer Wert:  50-70 %

Übrigens: Gerade im Winter liegt die Luftfeuchtigkeit durch das viele Heizen in Wohnräumen öfter unter dem Mindestwert von 40 %. Dies hat trockene Augen oder Hals, Kopfschmerzen und Müdigkeit zur Folge. Lüften ist in diesem Fall allerdings keine Hilfe, da die kalte Winterluft auch trocken ist.

Gut zu wissen

Kältere Luft ist trockener, denn je kälter die Luft, desto weniger Wassermoleküle kann sie aufnehmen und speichern als warme. Dies bedeutet, dass bei gleichem absolutem Wassergehalt in kühlen Räumen eine höhere Luftfeuchtigkeit herrscht als in wärmeren. Diese Luftfeuchte kann sich dann auf Wänden absetzen – dies führt auf Dauer zu Schimmel.

Richtiges lueften im Winter Teil5

Was tun, wenn die Luftfeuchtigkeit also zu niedrig ist?

  • Einfaches Hausmittel: eine Schale Wasser auf die Heizung stellen. Durch die Heizungswärme verdunstet das Wasser und die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöht sich.
  • Beim Kauf von Zimmerpflanzen darauf achten, dass sie viel Feuchtigkeit aufnehmen bzw. abgeben können (z. B. Einblatt, Grünlilie, Zimmerfarn)
    Wichtig: gießen nicht vergessen!
  • Die Heizung runterdrehen. Durch die kühlere Zimmertemperatur erhöht sich automatisch die Luftfeuchtigkeit und man spart auch noch Heizkosten.
  • Wer es ganz professionell angehen möchte, kann sich einen Luftbefeuchter anschaffen. Dabei sollte man sich allerdings den Rat des Fachmanns einholen., da sich viele Geräte qualitativ und leistungstechnisch stark unterscheiden.

Fazit

Es ist immer wichtig die Luftfeuchtigkeit in Räumen im Blick zu haben und gegebenenfalls gegenzusteuern. Ob durch Stoßlüften die Luftfeuchtigkeitswerte regelmäßig nach unten zu korrigieren oder durch Luftbefeuchter zu erhöhen. Denn die Luftfeuchtigkeit hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, auf Dauer auf die Gesundheit und die Schimmelbildung in unseren Gebäuden.