Tageslicht wirkt sich positiv auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit, Stimmung und Gesundheit aus. 

Unter dem Begriff Tageslichtgestaltung werden Faktoren, die eine möglichst gute Voraussetzung für eine optimale Tageslichtzufuhr ermöglichen, erarbeitet. Um schon bei der Planung optimale Voraussetzungen für viel Tageslichtzufuhr zu schaffen, wurden Normen wie die DIN EN 17037 erarbeitet. 

Worum geht es in der Tageslichtnorm DIN EN 17037?

Die seit März 2019 europaweite geltende Norm befasst sich einzig  mit der Tageslichtgestaltung und -versorgung in Gebäuden. Ihr Ziel – die Verbesserung des Nutzerkomforts und die Energieeffizienz von Gebäuden. Anhand der Norm kann man sich schon bei Planung leichter orientieren, wann Innenräume ausreichend mit Tageslicht („Mindesthelligkeit“) versorgt wären. Sie  behandelt hierbei vier Bereichen: Tageslichtversorgung, Aussicht, direkten Lichteintrag und dem Schutz vor Blendung in Gebäuden. Die Norm legte zudem das Mindestleistungsniveau  „gering“ fest. Darüberhinaus gibt es das Leistungsstufe  „mittel“ und „hoch“. 

Was unterscheidet die DIN EN 17037 zur DIN 5043?

Bisher gab es in Deutschland die DIN 5034 „Tageslicht in Innenräumen“. Ihre Empfehlungen für die Versorgung von Innenräumen mit Tageslicht, gingen bereits über die  gesetzlich bindenden Musterbauordnung bzw. die verschiedenen Landesbauordnungen hinaus.
Die komplexere DIN EN 17037 jedoch hat den Fokus  u. a. auf der Beleuchtungsstärke im Innenraum gelegt und bezieht auch die Raumnutzung stärker mit ein. 

Da die Berechnung relativ komplex und für unsere meisten Partner im Handwerk sehr aufwändig wäre, wollten wir hier eine Hilfestellung bieten. In den meisten Fällen führt eine Fensterfläche von 20 bis 25% der Grundfläche des Raums zur Erfüllung der Tageslicht-Norm.

Ausschlaggebend ist nicht mehr alleine, das Verhältnis der Glasfläche zur Raumfläche, sondern auch die Beleuchtungsstärke (Lux) eines Innenraums. Damit ist auch eine gewisse Mindestbeleuchtung für Innenräume vorgegeben. Die eingesetzte Glasfläche alleine sagt noch nichts über die Belichtung der Räume aus. Faktoren wie Fensterposition und auch die verwendeten Gläser mit ihren verschiedenen Beschichtungen und Glasaufbauten müssen  berücksichtigt werden/spielen eine Rolle.

Woran macht man die  Qualität der Tageslichtbeleuchtung in Innenräumen fest? Welche Kriterien werden für  Qualität untersucht?

1. Tageslichtversorgung / Beleuchtungsniveau:

Die DIN EN 17037 gibt eine Orientierung, wann Innenräume ausreichend mit Tageslicht versorgt sind. Hierbei unterteilt die Norm in die Mindest-Beleuchtungsstärke  „Gering (300 lx)“ sowie „Mittel (500 lx)“ und  „Hoch (750  lx)“.

2. Sichtverbindung nach Außen

Eine Sichtverbindung nach Außen ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Innenräume. Zur Sichtverbindung zählen  Himmel, Landschaft und Boden. 3 Kriterien helfen bei der Festlegung der Ausblicksqualität: Der horizontale Sichtwinkel, die Außendistanz und die Anzahl der aus mindestens 75 % der genutzten Raumfläche sichtbaren Ebenen.

3. Besonnung  eines Innenraums

Die Besonnung ist bei  Wohnungen, Bettenzimmer in Krankenhäusern und Gruppenräume in Kindergärten ein maßgebliches Qualitätskriterium. Als Nachweisgröße für eine ausreichende Besonnung dient die mögliche Besonnungsdauer an einem Stichtag zwischen dem 1. Februar und 21. März. 

4. Blendschutz.

In Räumen, in denen anspruchsvolle Tätigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Nutzung von Bildschirmen erforderlich sind, ist ein ausreichender Blendschutz vorzusehen. Generell empfiehlt die DIN EN 17037, wie auch die bisherige Normenreihe DIN 5034, bewegliche Vorrichtungen wie z. B. Rollos, Jalousien (siehe auch SANCO CONTROL) als Blendschutz zu nutzen.

Fragen & Antworten

Ist die DIN Norm Pflicht?
Die Anwendung von DIN-Normen sind grundsätzlich freiwillig. Erst wenn Normen zum Inhalt von Verträgen werden oder wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung zwingend vorschreibt, werden Normen bindend.

Ersetzt die DIN EN 17037 die DIN 5034?
Durch Einführung der DIN EN 17037 wurde die DIN 5034 teilweises zurückgezogen. Da die DIN EN 17037 aber nur Teile aus der Normreihe DIN 5034 regelt, behalten bestimmte Teile der aktualisierten Normreihe DIN 5034 ihre Gültigkeit. 

Welchen Stellenwerte hat die DIN 5034?
Durch Einführung der DIN EN 17037 wurde die DIN 5034 teilweises zurückgezogen. Da die DIN EN 17037 nur Teile aus der Normreihe DIN 5034 regelt, behalten aber bestimmte Teile der aktualisierten Normreihe DIN 5034 ihre Gültigkeit. 

Besonnung  eines Innenraums
Angerechnet werden nur Zeiten, in denen die Sonnenwinkelhöhe über einem Mindestwert  von 11° liegt (Winkelhöhe ist abhängig von der geografischen Lage, für Deutschland mit 11° festgelegt).